Hauptproblem bei Reflux
Eine Funktionsstörung des unteren Speiseröhrenschließmuskels
Normalerweise verhindert der untere Speiseröhrenschließmuskel (Ösophagussphinkter) ein Zurücklaufen von Magensäure.
Beim Schlucken entspannt sich der Muskel, damit die Nahrung passieren kann. Im Normalfall schließt er sich danach und versperrt der Magensäure den Weg in die Speiseröhre.
Das Problem beginnt dann, wenn dieser Muskel nicht mehr vollständig schließt. Selbst eine kleine Öffnung reicht aus, dass Säure oder Gallensaft wieder zurück in die Speiseröhre gelangen und hier ihren Schaden anrichten.
Beim "stillen Reflux" steigt die Magensäure gasförmig auf und kann auch die Schleimhäute der oberen Atemwege angreifen.
Geschätzte 20-30% der westlichen Bevölkerung leiden regelmäßig unter Sodbrennen bzw. (stillem) Reflux (GERD).
Reflux verstärkende Faktoren
Diverse Umstände verstärken das Problem der aufsteigenden Säure
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Vermehrte Magensäureproduktion durch Entzündungen der Magenschleimhaut
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Verzögerte Magenentleerung durch zu wenig Speichel- oder Magensäureproduktion
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Druck auf den Schließmuskel durch Übergewicht oder übermäßige Gasbildung im Magen
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Funktionsstörung des Zwerchfell-Muskels, welcher die Speiseröhre umgibt
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Dysfunktion des Magenausgangs (Pförtners) -> Rückstau des sauren Mageninhalts oder Gallenrückfluss
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Ursachen für geschwächten Ösophagussphinkter
Die Symptome sind so vielfältig wie die Ursachen
Symptome:
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Reizhusten
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Sodbrennen/Schmerzen hinter dem Brustbein
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Schleim im Hals
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Brennen im Mund
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Kloß im Hals / Räusperzwang
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Heißerkeit
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Asthma
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Herzrhythmusstörungen
Ursachen:
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Falsche Ernährung
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Medikamente
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Übergewicht
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Spannungsverlust von Bindegewebe & Muskeln
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Zwerchfell-Bruch/-Verspannung
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Bakterienfehlbesiedlung im Darm (SIBO)
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Verdauungsprobleme
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Störung des Vagus Nervs
1. Falsche Ernährung triggert Reflux bzw. Sodbrennen
Folgende Lebensmittel lassen den unteren Speiseröhrenschließmuskel erschlaffen oder kurbeln die Säureproduktion übermäßig an und reizen die Schleimhäute:
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Fettreiche und frittierte Speisen
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Schokolade (genauer das Theobromin im Kakao)
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Knoblauch und Zwiebeln
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Zucker
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Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit oder Isomalt
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Koffein- und säurehaltige Getränke (Kaffee, Fruchtsäfte, etc.)
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Kohlenhydrathaltige Getränke
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Säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Tomaten, Honig
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Sehr scharfe Speisen
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Alkohol & Nikotin
Eiweißarme Ernährung begünstigt die Entstehung von Reflux.
Dagegen hilft die Aufnahme von eiweißreicher Nahrung, den unteren Speiseröhrenschließmuskel zu stimulieren und zu kräftigen. Außerdem können Eiweiße den sauren Magensaft neutralisieren.
Eine große Mahlzeit, d.h. ein übervoller Magen übt sehr großen Druck auf das Zwerchfell aus und kann den Schließmuskel öffnen und somit die Magensäure in die Speiseröhre passieren lassen.
-> besser sind daher 5 kleine Mahlzeiten und die letzte Mahlzeit 4 Stunden vor dem Zubettgehen.
2. Medikamente, die Reflux und Sodbrennen verursachen
Medikamente, welche die Schutzbarriere der Schleimhaut schädigen, tragen sehr häufig zur Entstehung von Reflux bei:
Insbesondere die nicht steroidalen Entzündungshemmer und Schmerzmittel wie beispielsweise Ibuprofen, Diclofenac sowie Aspirin, Muskelentspannungsmittel, einige Blutdruckmedikamente und Antibiotika. Auch Kalium- und Eisenpräparate können die Symptome verstärken.
So auch das Hormon Progesteron, sei es durch einen natürlichen Anstieg in der Schwangerschaft oder durch Tabletten.
Protonenpumpenhemmer / Säureblocker (PPI) verhindern die Magensäureproduktion.
Das ist gefährlich, denn die Magensäure ist für die Aktivierung des Schließmuskels und die Regulierung der Magendarmflora extrem wichtig. Eine Verhinderung der Magensäureproduktion durch PPI's kann auch dazu führen, dass das wichtige Vitamin B12 nicht mehr gut resorbiert wird - die Magensäure wird nämlich benötigt, um das Vitamin vom gebundenen Eiweiß zu spalten, um so die Aufnahme zu verbessern.
Das Sodbrennen kann durch die Säureblocker schlimmer werden (sie können aber auch helfen, ist sehr individuell).
Ein Vitaminmangel von B12, B6, B9 (Folsäure) kann zu Stoffwechsel- und Nerven-Störungen führen (-> Vagusnerv).
Die Vitamine B12 und B6 sind maßgebend an unserem Eiweißstoffwechsel beteiligt. Ein Mangel kann Muskelschwäche, im schlimmsten Fall Muskelabbau hervorrufen und so auch zur Erschlaffung des Schließmuskels führen.
Folsäure (Vitamin B9) ist wichtig für die Teilung und Funktion unserer Zellen. Besonders Zellen die schnell zerfallen, wie unsere Darmzellen, sind deshalb auf eine ausreichende Versorgung von Folsäure angewiesen.
3. Übergewicht als Ursache für Reflux
Übergewicht durch Fettleibigkeit oder Schwangerschaft löst einen erhöhten Druck auf die Klappen und Muskeln der Speiseröhre aus.
Durch den Druck kann der untere Speiseröhrenschließmuskel nicht mehr richtig schliessen, es kommt zu Reflux.
Sodbrennen in der Schwangerschaft ist keine Seltenheit. Etwa ein Viertel aller Schwangeren werden davon heimgesucht. Dabei spielt nicht nur der Druck durch den dicken Bauch ein Rolle, sondern der Körper produziert mehr von den Hormonen Progesteron und Östrogen. Diese lockern die Muskulatur der Schwangeren, damit es nicht zu vorzeitigen Wehen kommt. Dabei werden allerdings auch die anderen Muskeln im Körper „entspannt“, so auch der Ösophagus-Sphinkter.
4. Spannungsverlust des Bindegewebes
Spannungsverlust des Bindegewebes und der Muskeln durch Bewegungsmangel oder altersbedingt kann maßgebend zur Erschlaffung des Schliessmuskels beitragen. Die meisten Körperfunktionen erreichen kurz vor dem 30. Lebensjahr ihren Höhepunkt und beginnen dann, allmählich, aber kontinuierlich, abzubauen. Insbesondere Knochen- und Muskelmasse sowie die Straffheit des Bindegewebes beginnen ab 50 merklich abzunehmen und die Gesundheit zu gefährden. Ein frühzeitiges Entgegenwirken durch regelmässigen Sport und gesunde Ernährung ist lebenswichtig.
5. Zwerchfell - ein unterschätzter Muskel - bei Reflux
Muskelverspannungen des Zwerchfells können die Funktionalität des Schließmuskels einschränken. Das Zwerchfell umschliesst den unteren Ösophagussphinkter. Verspannt es sich, kann es einen derartigen Druck ausüben, dass die Ventile am Schließmuskel nicht mehr richtig schließen.
Außerdem trägt eine ungenügende Zwerchfell-Atmung dazu bei, dass sich Luft im Magen anzusammeln beginnt. Dadurch wird das inaktive Zwerchfell mit nach oben gedrückt und der Schließ-mechanismus des Ösophagussphinkter gestört.
Ein Zwerchfellbruch kann Teile des Magens durch eine Öffnung im Zwerchfell nach oben in den Brustraum verlagern. Dadurch wird der untere Schließmuskel gedehnt und das Aufsteigen von Säure ermöglicht.
6. Mikrobiom und Verdauung spielen große Rolle bei Reflux und Sodbrennen
Bei einer gestörten Magen-Darmflora (Mikrobiom), bekannt vor allem als SIBO "small intestinal bacterial overgrowth", handelt es sich um eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms, welche im Stoffwechsel-prozess übermäßig Gase produziert.
Die erhöhte Gasproduktion kann großen Druck auf den Schließmuskel ausüben und diesen öffnen.
Zu wenig Magensäure oder Speichelproduktion führt dazu, dass der Speisebrei übermäßig lange im Magen verweilt und Gärprozesse auslöst. Dabei werden in erhöhtem Maße Gase produziert, die den Schließmuskel aufdrücken.
Außerdem bekommt der untere Ösophagussphinkter nur einen Impuls zum Schließen, wenn die Säure stark genug ist. Je dünner die Säure ist, um so schwächer schließt der Muskel.
7. Vagusnerv als zentrale Steuerung unserer Verdauung
Der Vagus Nerv ist für unsere Verdauung von zentraler Bedeutung.
Neben dem, dass er unsere Stimmung und unseren Herzrhythmus reguliert, ist er maßgeblich an unserem gesamten Verdauungsprozess beteiligt:
Der Vagusnerv steuert die Bildung unserer Magensäure, er reguliert die Eigenbewegungen des Magen-Darmtraktes und stimuliert die Gallenblase. Nervenzellen im Vaguskern steuern auch das Sättigungsgefühl und den Blutzucker.
Es ist mittlerweile bekannt, dass dieser Nerv auch durch eine Wirbelfehlstellung rein mechanisch so gereizt werden kann, dass er Sodbrennen, Reizdarm und andere Beschwerden hervorruft.
Eine Sympathikus-Therapie kann in diesem Fall helfen, die Reflux Symptome zu beseitigen.
Wichtige ärztliche Abklärungen bei Reflux und Sodbrennen
Bevor du damit startest, den Reflux aus eigener Hand zu bekämpfen, solltest du mit deinem Arzt unbedingt Rücksprache halten und unter Umständen folgende Abklärungen in Betracht ziehen:
1. Blutentnahme:
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Vitamin B12 (Holo-TC), B6, B9, Eisen
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Schilddrüsen Funktion (TSH, T3, T4 + Thyroxin und Zonulin)
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Organwerte (Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase)
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Allergien und Unverträglichkeiten
2. Stuhluntersuchung
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Parasiten, Bakterien, Captecin, Histamin, Alpha-1-Antitrypsin
3. Atemtest
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SIBO "small intestinal bacterial overgrowth"
(bakterielle Fehl-/Überbesiedlung des Dünndarms) -
Fructose Intoleranz
4. Magenspiegelung
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Ansiedlung von Helicobacter Bakterien
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Zwerchfell-Bruch
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Entzündungen
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Zellveränderungen (u.a. Barrett-Ösophagus) / Tumore
5. Messung des Stillen Refluxes mit Hilfe:
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Pepsin-Speichel-Test
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Restec Sonde
Lösungen
Ich habe aus vielen wertvollen Quellen und Erfahrungsberichten Lösungen entdeckt und daraus ein Konzept entwickelt, welches mich zum Erfolg geführt hat.
Mein Konzept besteht aus einer angepassten Ernährung, natürlichen Hilfsmitteln, Produkte aus der Apotheke, alltägliche Begleiter, Nahrungsergänzungsmitteln und körperlichem Training. Einen großen Teil meines Erfolges habe ich erstklassigen natürlichen Hilfsmitteln zu verdanken, welche ich mit viel Sorgfalt und mit Hilfe von Empfehlungen meines Drogisten, Apothekers und Spezialisten ausgewählt und probiert habe.
Dabei habe ich bewusst auf Säureblocker verzichtet, mit Erfolg!!!